Vorbereitungen

Erste Vorbereitungen waren kleinere Probeläufe, da ich noch nie gewandert bin und an Erfahrungen nur etwas größere Spaziergänge (z. B. rund um den Maschsee in Hannover) aufzuweisen hatte. Also buchte ich meinen nächsten Urlaub in einer Gegend, wo es gute Wanderwege gibt, nämlich im Erzgebirge. Zuvor musste ich mir Gedanken um den Kauf einer Ausrüstung machen. Insbesondere gutes Schuhwerk musste her und auch eingelaufen sein. Dann noch ein Rucksack und ein möglichst großer Hut, der bei Regen und Sonnenschein ausreichend Schutz bietet. Im Osterurlaub habe ich dann schon mal ein Paar gute Wanderschuhe erworben.

Mein erster Probelauf im Juli 2018 im Erzgebirge (Oberwiesenthal) war sehr erfolgreich. An 4 Tagen rund 75 km überwiegend auf ausgeschilderten Rundwanderwegen und dabei auch einige Berge rauf und runter gewandert. Besonders die speziellen Wanderschuhe haben sich dabei sehr bewährt. Keine einzige Blase gelaufen. Hier die Bilder

Ein weiterer Probelauf nachts nach einer Geburtstagsfeier in Lingen (Entfernung laut Routenplaner 24 km) dauerte rund 6 Stunden und zeigte mir, dass auch die Wahl der Socken mitentscheidend sein kann, denn ich trug Socken, die nicht richtig angepasst waren, so dass sie rutschten. Ergebnis: eine kleine Blase und leichte Schmerzen auf den letzten Kilometern. Ansonsten störte mich bei der Wanderung, dass entgegenkommende Autos für Fußgänger nicht abblenden, so dass ich kurzzeitig meinen Weg nicht mehr richtig sehen konnte. Die Wanderung erfolgte bei nur 4 Grad und kurzzeitigem leichtem Regen, aber ich kam zeitweise ins Schwitzen und der Regen war dank Regenschirm auch kein Problem, führte aber zu der Erkenntnis, dass längerer Regen die Schirmhaltung schwer machen könnte, so dass für längeren Regen Alternativen her müssen. Ich denke da an einen Regenponcho und einen übergroßen Hut.

Noch ein nächtlicher Probelauf nach einer Geburtstagsfeier in Lingen dauerte nur von 02:05 Uhr bis 07:10 Uhr, also mit nur 5 Stunden und 5 Minuten erheblich kürzer, als der vorherige Lauf mit rund 6 Stunden. Die Gründe: besseres Wetter (trocken und rund 8 Grad Plus), andere Socken, die nicht rutschten und somit keine Blase verursachten. Also durchgängig ein Wohlfühlen. Offenbar war ich beim vorherigen Probelauf durch die Blase langsamer geworden. Fazit: Wenn Wetter und Kleidung stimmen, komme ich gut voran!

Inzwischen habe ich weitere Sachen für die große Wanderung erworben, nämlich einen besonders leichten Schlafsack für die Übernachtungen und ein beschichtetes Sitzkissen, so dass ich bei Pausen nicht auf nacktem Stein oder Boden sitzen muss. Außerdem eine großzügig bemessene, aber trotzdem relativ leichte und Qi-kompatible Powerbank für genügend Energie unterwegs.

Jetzt fand ich in Oldenburg endlich den schon länger gesuchten großen Hut mit breiter Krempe, der mich sowohl vor zuviel Sonne als auch im Regen schützen kann und einen Regenponcho, der sehr gut meinen kompletten Rucksack mit vor Regen schützt, so dass ich nach einem Regenschauer nicht auch noch den Rucksack trocknen lassen muss.

Witzig finde ich es, dass die Autoren P. Collier, L. Jany und B. Lany in "Hallo Ruhestand!" als Anschluss an das Ende des Arbeitslebens u. a. ausgerechnet den Jakobsweg erwähnen. Dieses Buch erhielt ich erst zum Abschied aus dem Arbeitsleben, so dass meine Entscheidung für den Jakobsweg nicht von diesem Buch beeinflusst wurde.

Ein weiterer Testlauf über 15 km mit voller Absicht in der Mittagszeit, denn ich werde mehrfach in die Mittagszeit hineinlaufen, verlief völlig ohne Probleme. Das macht Hoffnung.

Ich habe jetzt die letzten Ausrüstungsgegenstände beisammen (insgesamt rund 500 Euro), so dass ich jetzt das Ein- und Auspacken üben kann. Ich möchte mich ja schließlich auf dem Weg selber dadurch nicht blamieren. Auch habe ich jetzt begonnen, mir Zimmer zu suchen und teilweise auch schon zu buchen. Besonders in kleinen Orten macht das echt Probleme, was mir vorher gar nicht bewusst war.

Am Donnerstag, dem 15.08.2019 nach dem Frühstück geht's dann endlich los.



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